Noch vor 6 Monaten hätte wohl kaum jemand ein Merger zwischen Wachovia und Morgan Stanley für realistisch gehalten oder gar diese Möglichkeit überhaupt nur in Betracht gezogen.

Doch seit gestern versuchen beide Beteiligten eilig die Vorzüge einer solchen Verbindung zu betonen. Neben den allgemein gültigen Phrasen erfährt man nicht wirklich Neues.

Beide Institute verfügen über groÃ?e Probleme. Wachovia hat zunehmend Abschreibungen auf einen Berg von $122 Mrd adjustable-rate Mortgages vorzunehmen und Morgan Stanley hat neben Abschreibungen derzeit vor allem mit einer Vertrauenskrise zu kämpfen, bei der Kunden und Fonds die Bank in Scharen verlassen. Gleichzeitig werden Kreditlinien für Morgan weltweit gekürzt, was das operative Geschäft nicht leichter macht.

Die einzig logische Erklärung für die übereilten Verhandlungen scheint daher zu sein, dass man um Wiederherstellung von Vertrauen durch einen Zusammenschluss bemüht ist. Da es fraglich ist, ob dies tatsächlich geschehen würde, muss es noch einen weiteren Grund geben. Vielleicht gehen beide Institute davon aus, dass man zusammen zu groÃ? ist um ein Scheitern zuzulassen und hofft dann wohl notfalls auf die Hilfe der FED und der Behörden, die jedem Institut alleine wohl versagt bliebe. Dies scheint derzeit die wirkliche Logik dieser Verhandlungen zu sein.